Gastrointestinale Applikationen


Antacida
Der normale pH-Wert des Körpers liegt zwischen 7,36 und 7,44. Weicht er von diesem Bereich nach oben oder unten ab, mehr
AntacidaDer normale pH-Wert des Körpers liegt zwischen 7,36 und 7,44. Weicht er von diesem Bereich nach oben oder unten ab, spricht man von einer Azidose bzw. einer Alkalose.
Eine Azidose ist eine unphysiologisch starke Übersäuerung des Körpers und kann verschiedene Ursachen haben. Meist ist eine Fehlernährung die Ursache. Eine sehr proteinreiche Ernährung, z.B. in Form von viel Fleisch, produziert große Mengen metabolischer Säure, die zu einer Übersäuerung führen kann 1. Aber auch körperliche Belastung wie z.B. Ausdauersport kann eine Absenkung des pH-Wertes des Körpers zur Folge haben.
Diabetiker unterliegen bei Insulinmangel der Gefahr, eine diabetische Ketoazidose zu erleiden. Dabei gewinnt der Körper mangels Insulin Energie aus Fetten und Proteinen, was zu einer massiven Übersäuerung führen kann.
Sehr fettreiche Nahrung oder übermäßiger Alkoholkonsum, aber auch psychischer Stress können zu einer übermäßig starken Produktion von Magensäure führen, dem klassischen Sodbrennen.
In allen Fällen können die natürlichen Puffersysteme des Körpers die entstehende Säure nicht mehr neutralisieren. Die daraus folgenden Beschwerden sind Unwohlsein, Leistungsabfall oder Verdauungsstörungen. Eine chronische Übersäuerung des Körpers kann zu einem verstärkten Abbau von Knochensubstanz führen, was vor allem im Alter einer möglichen Osteoporose weiteren Vorschub leisten kann 1. Eine diabetische Ketoazidose kann sogar akut lebensbedrohlich werden.
Abhilfe schaffen hier Antazida, also Nahrungsergänzungs- oder Arzneimittel, die die metabolische Säure bzw. die Magensäure neutralisieren. Im Fall von schlichtem Sodbrennen, also einer lokal begrenzten Azidose des Magens, wird diese durch oral eingenommene, alkalische Mineralstoffe neutralisiert. Ausdauersportler nehmen gegebenenfalls alkalische Nahrungsergänzungsmittel ein, um den pH-Wert ihres Körpers während und nach der Belastung zu stabilisieren.
Eine schwere systemische Azidose dagegen kann durch das Anlegen einer Bicarbonat-Infusion (beispielsweise Natriumhydrogencarbonat) behandelt werden. Es wird dann eine Pufferlösung intravenös verabreicht und auf diese Weise der pH-Wert des Plasmas erhöht. Überschüssige Säure wird dabei gemäß der Reaktion 2 H+ + HCO3- → H2O + CO2 zu Wasser und Kohlendioxid neutralisiert, welches ausgeschieden bzw. abgeatmet wird.
Wir bieten sowohl für orale als auch für systemische Antacida ein großes Sortiment an puffernd wirkenden Mineralstoffen an. Antacida zu Infusionszwecken können wir in besonders endotoxinarmen Qualitäten fertigen.

Laxativa
Laxativa sind Arzneimittel, die die Stuhlentleerung erleichtern und gegen Verstopfungszustände eingesetzt werden. mehr
LaxativaLaxativa sind Arzneimittel, die die Stuhlentleerung erleichtern und gegen Verstopfungszustände eingesetzt werden. Von Verstopfung spricht man, wenn der Darm nicht mindestens drei Mal in der Woche ohne starkes Pressen entleert werden kann. Verstopfung (Obstipation) kann unterschiedliche Ursachen haben. Am weitesten verbreitet sind Verstopfungszustände, die durch eine ballaststoffarme, einseitige Ernährung, Flüssigkeits- und Bewegungsmangel hervorgerufen werden. Auch psychischer Stress oder ein ungewohnter Tagesablauf, beispielsweise auf Reisen, können eine Obstipation bedingen 3.
Seltenere Ursachen können verschiedene neurologische Erkrankungen, beispielsweise Morbus Parkinson und Querschnittslähmungen, anatomische Veränderungen oder – schlimmstenfalls – ein Darmverschluss, eventuell durch einen Tumor (Rektalkarzinom), sein 3. Auch ein akuter Kaliummangel kann eine Obstipation auslösen 4.
Aus diesem Grund sollte eine Obstipation immer erst durch einen Arzt abgeklärt werden, bevor sie, eventuell in Selbstmedikation, mit einem Abführmittel behandelt wird. Um die Darmentleerung zu beschleunigen, bieten sich verschiedene Laxativa an.
Des Weiteren ist der Einsatz eines Abführmittels im Rahmen der Vorbereitung eines operativen Eingriffs oder einer Darmspiegelung (Koloskopie) indiziert. In diesem Zusammenhang kommen verschiedene Mineralsalze als Laxativum zum Einsatz.
Zu den traditionellen, mineralischen Abführmitteln zählt beispielsweise Karlsbader Salz (auch: Glaubersalz; Natriumsulfat). Auch verschiedene Magnesiumsalze, z.B. Magnesiumsulfat („Bittersalz“) kommen als Laxativa in Betracht.
Die Wirkung mineralischer Abführmittel ist stets die gleiche: Das oral eingenommene Salz baut ein osmotisches Gefälle in Richtung des Darmlumens auf, so dass vermehrt Flüssigkeit in den Darm einströmt. Dies erhöht den Druck im Inneren des Darms, was seinerseits die Darmentleerung erheblich erleichtert.
Wir bieten für die Verwendung als Laxativum sowohl verschiedene Magnesiumsalze als auch Natriumsulfat in verschiedenen pharmazeutischen Qualitäten an.